MYTHOS HAVANNA - MOJITO, MAMBO, MAFIA
Produktionsjahr I 2024
Ein Film, der mich in die Vergangenheit eines der spannendsten Länder des 20. Jahrhunderts führte: Havanna, die Hauptstadt Kubas, war um 1950 der Hotspot des internationalen Jetsets – amerikanische Stars wie Frank Sinatra, Marlon Brando, Nat King Cole, Ernest Hemingway oder John F. Kennedy sind regelmäßige Gäste und genießen die hedonistische Freizügigkeit der Karibikinsel. Denn die heißesten Clubs, Casinos und wohl leider auch Prostituierten findet man(n) zu dieser Zeit in Havanna.
Doch vom touristischen Aufschwung profitieren nur wenige. Vor allem die amerikanische Mafia und die korrupte Regierung um den Diktator Fulgencio Batista. Für die kubanische Bevölkerung besteht der Alltag aus Armut, Verfolgung und Repression. Eine Revolution ist da nur eine Frage der Zeit...
Der Film schafft es diesen entscheidenden Wendepunkt der Entwicklung Kubas zusammenzufassen. Obwohl die Erzählung kurzweilig ist, kann man sich als Zuschauer kaum dagegen wehren etwas zu lernen.
Das liegt vor allem an der außergewöhnlichen Auswahl von charismatischen Zeitzeugen und Experten, wie es sie vielleicht nur auf Kuba zu finden gibt. Denn die Schönheit dieses Landes lässt sich nur schwer in Worte fassen, sie hat ihren Ursprung in seinen Bewohnern: Der Schriftsteller Leonardo Padura, die Historiker Eduardo Torres Cuevas und Isbel Ferreiro, der Journalist Ciro Bianchi Ross, und nicht zuletzt eine nationale Legende - der Fotograf Ernesto Fernandez Nogueras.
Für mich persönlich war es auch eine Reise in die Vergangenheit – ich habe 2006 mehrere Monate auf Kuba verbracht, weil mich die Geschichte des Landes immer besonders interessiert hat.
Die exklusiven Zugänge des Filmemachers zum legendären Cabaret Tropicana, die Suche nach dem historischen Buena Vista Social Club, Hemingways illustre Finca Vigía, oder Fidel Castros Suite im ikonografischen Hotel Habana Libre… ich habe im Gefühl es war nicht mein letzter Besuch an einem der Geburtsorte des Kommunismus im 20. Jahrhundert.